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Einstellungen von Ärzten zur Überweisung von Kindern an die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV)
Hintergrund und Fragestellung:
Mit der zunehmend flächendeckenden Versorgung der SAPV im Kindes- und Jugendalter im Regierungsbezirk Gießen fällt in der Praxis auf, dass in bestimmten Landkreisen bzw. Gemeinden weniger Patienten der Palliativversorgung zugewiesen werden. Da anzunehmen ist, dass auch in den betreffenden Regionen die Zahl an lebenslimitiert erkrankten Kinder und Jugendlichen gleich verteilt sein dürfte, stellt sich die Frage nach Mechanismen, die ein unterschiedliches Zuweiseverhalten der Ärzte erklären.
Methodik:
Es wird eine Zuweiserbefragung durchgeführt, in dem der faktorielle Survey angewendet wird (Vignettenstudie). Hierbei beurteilen die Ärzte mehrere Situationsbeschreibungen von Kindern mit unterschiedlichen Erkrankungen und unterschiedlichem Leidensdruck und beurteilen jeweils die Überweisungswahrscheinlichkeit zur SAPV.
Ziele:
Es geht sowohl darum die Bekanntheit von SAPV zu erheben als auch darum die hypothetischen oder faktischen Überweisungsstrategien relevanter Arztgruppen zu erforschen. Auf der Basis der Ergebnisse der Studie können Informationsmaßnahmen für Ärzte gezielt geplant und umgesetzt werden. Auch die Nachfrage von Ärzten nach Unterstützung auf der medizinisch-sozialrechtlichen Ebene kann durch das Vorhaben identifiziert werden. Abgeleitete Maßnahmen können z.B. in der Intensivierung in der Lehre, e-Learning z.B. via CME Verfahren der Landesärztekammer u.a. konkretisiert werden. Nach Auswertung der Daten und Diskussion der Ergebnisse sowie Durchführung der o.g. Verbesserungsmaßnahmen darf gehofft werden, dass sich die beschriebenen Zuweiserlücken in der SAPV für Kinder und Jugendliche schließen.