Skip to main content

Palliativ Pro Giessen Medizin Logo Foerderverein

Palliativ Pro
Förderverein für Palliativmedizin und -pflege in Mittelhessen e.V.

Langhansstraße 4
35392 Gießen

Telefon  0641 - 985 417 54
Telefax  0641 - 985 417 55

info@palliativpro.de
www.palliativpro.de

2014-09 Benefizkonzert "Business meets Classic" in Lang-Göns

2014-09-b-01
Gruppenbild mit Künstlern, Ehrengästen und Palliativ-Pro-Vereinsvorstand (v. l.): Inge Meixner, Werner Janke, Catherina Peeters, Reingard Forkert, Ulf Sibelius, Amit Friedman, Barbara Fandré, Dan Deutsch, Kira Petry, Charlotte Link, Hartmut Völkner und Maria Bär. Fotos: Rieger

Lang-Göns (ikr). Als eine "Sternstunde am mittelhessischen Konzerthimmel" war das zehnte Benefizkonzert der Reihe "Business meets Classic“ in Lang-Göns angekündigt worden und das war nicht zu viel versprochen. Das Konzert im Autohaus  Bödeker, veranstaltet vom Gießener Förderverein PalliativPro, dem bei freiem Eintritt auch die Spenden der Besucher zugutekommen, erfüllte alle Erwartungen und wird den knapp 270 Besuchern sicherlich noch lange in bester Erinnerung bleiben: Die drei Künstler, Sopranistin Kira Petry, Bassbariton Amit Friedman und der Pianist Dan Deutsch, boten unter dem Motto "Nach Lust und Laune" ein kurzweiliges Programm, das von Mozart bis Gershwin reichte und von dem deutsch-israelischen Trio überaus beschwingt, mit großem Vergnügen und auf allerhöchstem Niveau dargeboten wurde. Die drei Künstler bewiesen einmal mehr, dass klassische Musik auch überaus erfrischend, jugendlich und mit viel Humor präsentiert werden kann.

Das Konzert machte richtig Laune, die Atmosphäre war festlich und herzlich zugleich, kein Wunder, dass es am Ende stehende Ovationen gab. Wie immer hatte Barbara Fandré das Konzert organisiert, die sich sehr freute, als Ehrengast die Schriftstellerin Charlotte Link aus Wiesbaden, eine der erfolgreichsten deutschen Buchautorinnen der Gegenwart, begrüßen zu dürfen.  "Ich komme im nächsten Jahr wieder, mein Mann und ich haben jede Minute genossen!", versprach die sehr sympathische Schriftstellerin nach dem Konzert begeistert. In der Pause und nach dem Programm gab sie viele Autogramme, signierte die mitgebrachten Bücher von Besuchern und ließ sich mit Gästen fotografieren.

Professor Dr. Ulf Sibelius, 1. Vorsitzender von PalliativPro, hieß die Gäste willkommen und übermittelte die Grüße des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier, der die Schirmherrschaft übernommen hatte. Sibelius stellte den 2006 gegründeten Förderverein vor, der in Gießen und Friedberg die stationären und ambulanten Palliativteams vielfältig unterstützt und sich ausschließlich aus Spenden und Mitgliederbeiträgen finanziert. Vereinsziel sei es, die palliativmedizinische Versorgung in Mittelhessen zu unterstützen und sich für ein weitgehend schmerzfreies Sterben in Würde einzusetzen.

Barbara Fandré begrüßte die Vorsitzenden der Hospizvereine Wetzlar und Gießen, Prof. Dieter Heinrich und Pfarrer Robert Cachandt, sowie viele Langgönser Kommunalpolitiker, an ihrer Spitze der 1.  Beigeordnete Hans-Ottmar Müller und Parlamentspräsident Martin Hanika sowie den designierten Pohlheimer Bürgermeister Udo Schöffmann. Sie dankte allen Unterstützern, besonders der Familie Bödeker und freute sich auch über weitgereiste Gäste nicht nur aus dem Frankfurter Raum, sondern auch aus Mannheim und Berlin. In ihrer Ansprache bezog sich Fandré auf das neue Buch von Charlotte Link. In "sechs Jahre" beschreibt die Autorin einfühlsam und sehr persönlich die Zeit, die sie mit ihrer jüngeren Schwester von deren Krebsdiagnose bis zu ihrem Tod verbracht hat. Sie übt dabei Kritik an einigen Ärzten und bemängelt  insbesondere die fehlende Empathie gegenüber dem Patienten. "Ein respektvoller und emphatischer Umgang mit unheilbar erkrankten Menschen sollte selbstverständlich sein und sich wie ein roter Faden gerade durch ein humanmedizinisches Studium ziehen", betonte Fandré. "Die einfühlsamsten Ärzte und das liebevollste Pflegepersonal gleichen das Entsetzen nicht aus, was ein Einzelner hervorrufen kann", sagte sie und widmete das Konzert ihrer Mutter, die vor 20 Jahren an Leukämie starb. In Vertretung des Schirmherrn sprach der Lang-Gönser Pfarrer Hartmut Völkner ein Grußwort.

Mit dem Duett der Papagena und des Papageno aus der Mozart-Oper "Die Zauberflöte" eröffneten Kira Petry und Amit Friedman mit ihren herrlich kraftvollen und nuancierten Stimmen das Konzert. In unmittelbarer Nähe zum Publikum agierend, sprang der Funke zwischen Künstlern und Zuhörern sofort über. Die Gäste genossen ein bunt gemischtes, kurzweiliges Feuerwerk aus Oper, Operette, Liedern und Musical. Auch solo überzeugten die Akteure: So Friedman lässig rauchend als Porgy in einer Barszene aus der Gershwin-Oper „Porgy and  Bess“, Petry mit der Arie der Giuditta aus der gleichnamigen Operette von Lehár inklusive eleganter Tanzeinlage und Deutsch durch ein grandioses, überwältigendes Klaviersolo mit Etüden von Chopin. Da war Gänsehaut-Feeling garantiert. Zum Abschluss bewiesen die Sänger noch einmal ihr komisches Talent beim "Fliegen-Duett" aus der Offenbach-Operette "Orpheus in der Unterwelt". Mit lang anhaltenden, stehenden Ovationen forderte das Publikum Zugaben.

Die stimmungsvolle Dekoration der ungewöhnlichen Lokalität wurde visuell von Gemälden der heimischen Künstler Catharina Peeters, Inge Meixner, Maria Bär und Dr. Werner Janke reizvoll umrahmt.

November 2014

[widgetkit id="19"]